Grundlagen

 

 

„EMV“ die technische Bezeichnung (elektromagnetische Verträglichkeit) wird einerseits für die Beeinflussung von biologischen Systemen, z. B. Lebewesen/Natur, andererseits für die Beeinflussung (Störungen) von technische Einrichtungen verwendet. Die Beeinflussung, die elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldimmissionen werden im Volksmund allgemein als „Elektrosmog“ bezeichnet.

„Elektrosmog“ ist ein Begriff, der zur Beschreibung der Umweltbelastung durch niederfrequente Elektro- und Magnetfelder (ausgehend von elektrischen Leitungen u. Geräten) sowie durch hochfrequente Elektromagnetfelder (Sendeanlagen) entstanden ist. Je nach Frequenz unterscheidet man zwischen dem Niederfrequenz- (10 - 100 000 Hertz) und dem Hochfrequenzbereich (über 100 000 Hertz).

 



 

 

Niederfrequente Anwendungen sind uns vor allem durch den alltäglichen Gebrauch von Elektroeinrichtungen bekannt (Licht, Kochen, Bügeln, Musik hören, Arbeiten in Büro, Gewerbe und Industrie). Dafür verwenden wir meist den uns bekannten Wechselstrom „aus der Steckdose“. Dieser Wechselstrom - er wechselt seine Grösse und Richtung (Polarität) pro Sekunde 50 mal - hat also eine „niedere Frequenz“ (Schwingung) von 50 Hz (Hertz). Auch die Ströme auf den Übertragungsleitungen mit Höchstspannungen bis zu 400'000V (Volt) von Elektrizitätswerken (50 Hz) und bei der Bahn (bis 132'000 V und 162/3 Hz) sind niederfrequent.

Hochfrequente Anwendungen kennen wir vor allem aus dem Bereich von Radio- und TV-Sendern, verschiedenen Funkdiensten, den Sendeanlagen für Mobilfunk 900/1800/2100 MHz (z.B. 900 Mega-Hertz = 900'000’000 Hz), dem Mikrowellenherd (2450 MHz), Radar, usw. Aber auch drahtlose Telefone (DECT!) in der Wohnung und deren Versorgungsstationen, W-Lan's und die meisten Elektronikgeräte, die ohne Kabel funktionieren, strahlen hochfrequente Felder ab. Die dadurch erzeugten Feld-Emmissionen unterscheiden sich in der Art der Beeinflussung und Wirkung deutlich von den niederfrequenten Feldern.

 


ELEKTRO – FELD
strahlt „sternförmig“ ab, sobald Spannung anliegt,
auch wenn kein Strom
fliesst !

Niederfrequente E-Felder gehen von Leitungen und Kabeln aus. Jede elektrische Leitung, gleichgültig ob Installations- oder Verlängerungskabel, ob Bodenkabel oder Freileitung, strahlt elektrische Felder ab, sobald eine Spannung anliegt. Im Haushalt und am Arbeitsplatz sind dies vorwiegend Niederspannungen (230 /400 V). Im Freien gebaute Hochspannungs-Leitungen weisen Spannungen im Kilovoltbereich auf (z.B. 240/400 kV).

Diese Elektrofelder umgeben elektrische Leitungen (bildlich gesprochen: sternförmig) und lassen sich bei Freileitungen z.B. mit natürlichen "Schirmungen" wie Bäume und Sträucher oder mit leitfähigen Gebäudehüllen sowie bei Kabeln mit technischen Massnahmen (abgeschirmte Kabel) gut abschirmen und gegen Erde ableiten.
E-Felder werden in V/m (Volt pro Meter) oder in kV/m (KiloVolt pro Meter) gemessen.

 


MAGNET – FELD
strahlt  „kreisrund“ ab,
aber nur dann, wenn
wirklich Strom fliesst !

Niederfrequente Magnet-Felder entstehen vor allem bei Elektrogeräten, Transformatoren und Leitungen mit hohen Leistungen (auch Bodenkabel und Freileitungen) - aber nur dann, wenn auch wirklich Strom fliesst. Ist ein Gerät „ausgeschaltet“, fliesst zwar kein Strom mehr aber es kann noch Spannung anliegen. Es können somit keine Magnetfelder, aber noch immer E - Felder gemessen werden.

Magnetfelder entstehen nur, wenn Strom fliesst. Sie strahlen kreisförmig vom Erzeuger ab, durchdringen fast ungehindert alle Baumaterialien, aber auch biologische Körper. Magnetfelder können grundsätzlich nicht abgeschirmt werden (abgesehen von einigen kostenintensiven technischen Umleitungsmöglichkeiten).
Magnetfelder werden in drei, orthogonal zueinander stehenden Ebenen (X,Y,Z), in nT (nano Tesla) oder in µT (mikro Tesla) gemessen und geometrisch summiert.

 

Elektromagnet - Feld (hochfrequent)
strahlt z.B. bei Mobil-
telefon - Antennen
pulsierend und
mit ca. 7-
max.11°
gegen den Boden
gerichtet.

Hochfrequente  Elektromagnetfelder (nichtionisierende Strahlung) entstehen bei Anwendungen von Frequenzen zwischen 100 kHz bis ca. 300 GHz. Bekannte Anwendungen sind: Radio/TV - Sender; Funk- oder Mobiltelefonie-Sendeanlagen; Radaranlagen; Hochfrequenzschweissanlagen in der Verpackungs-Industrie; Mikrowellenöfen; Alarmanlagen; drahtlose Babyrufanlagen, Diebstahlsicherungen, Kopfhörer oder Lautsprecherboxen, Schnurlos-Telefone im Haushalt; Handys etc.

Hochfrequente Elektromagnetfelder entstehen, wenn ein „Sender“ in Betrieb ist. Betrachten wir die Mobiltelefon-Sendeanlagen: diese strahlen pro Antenne in einer definierten Richtung.
Immissionen treten hauptsächlich im gerichteten Strahlungsfeld auf. In seitlicher oder in genügender horizontaler Distanz treten in der Regel viel kleinere Feld-Immissionen als in der Haupstrahlrichtung auf. HF-Felder können geschirmt werden (nur mit Fachwissen).
Bei HF-Elektromagnetfeldern werden die Feldstärken in V/m (Volt pro Meter ) gemessen.

 

 

GEO - Magnetfeldverzerrung (Magnetostatik)
Das Erdmagnetfeld (GEO-Magnetfeld) wird erzeugt durch die natürlichen Eigenschaften des Eisenminerals, des Magnetesits. Im Gegensatz zur Elektrizität haben Magnete keine Ladung, erzeugen aber ein Gleichfeld. Ein harmonisches GEO-Magnetfeld (inbesonders über der Liegefläche der Schlafstelle) ist ein biologisch wirksamer Steuerungsfaktor.

Erzeugt werden diese Verzerrungen durch Eisen- und Stahlteile im, am oder unter dem Bett. Bei zu hohen GEO-Magnetfeldverzerrungen muss die Ursache beseitigt werden (Federkermatratzen, Metallkufen von Betten, usw.) oder wenn das nicht möglich ist (z.B. Gebäudearmierung) muss ausgewichen werden.

Die Magnetfeldverzerrung wird in Nanotesla pro Meter (nT/m) gemessen und kann mit einem Kompass kontrolliert werden, wobei 10° Abweichung 1000 nT/m entsprechen. Dabei wird der Kompass in Kopf-Fuss-Richtung über die Liegefläche des Bettes bewegt. Der Kompassausschlag sollte dabei höchstens 20° (2000 nT/m) betragen (biologischer Richtwert) 

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